Es war eine echte Herausforderung: nämlich ein Buch zu schreiben über eine Spielklasse, die vor mittlerweile viereinhalb Jahrzehnten zu Grabe getragen wurde. Die Rede ist von der 1. Amateurliga Nordbaden - eine von zahlreichen 1. Amateurligen, die in den 50-er, 60-er und 70-er Jahren in Deutschland existierten.

Insgesamt 28 Jahre lang konnte man die Spiele verfolgen, und als die 1. Amateurliga, die zuletzt Badenliga hieß, im Jahr 1978 aufgelöst wurde, weinten ihr nur die Wenigsten hinterher. Der Grund: das Zuschauerinteresse hatte doch spürbar nachgelassen. Waren es im ersten Jahr ( 1950/51 ) noch 285.000 Zuschauer, die die Spiele verfolgten, und in der Spitze ( 1953/54 ) nahezu 350.000, so nahm das Interesse bis zu deren Auflösung immer mehr ab. Rund 180.000 Zuschauer wurden in der Saison 1977/78 noch gezählt - im Vergleich zur Saison 1953/54 nahezu die Hälfte. Das Bestreben, die Geschichte der 1. AL zu dokumentieren, war auch dem Umstand geschuldet, dass lediglich punktuelle Informationen hierüber zu finden waren. Wichtigste Quelle waren die Festschriften der Vereine, die jedoch kein zusammenhängendes Bild lieferten. Antworten etwa auf die Frage, wer zu den jeweils besten Torschützen gehörte oder gar Torschützenkönig wurde, bekam man auch unter Zuhilfenahme der vereinseigenen Publikationen in den allermeisten Fällen nicht, und auch alle weiteren Angaben, etwa zur Zuschauerresonanz oder den beteiligten Schiedsrichtern, waren nirgends aufzufinden. Eine vereinsübergreifende Darstellung dieser Spielklasse zu liefern und dadurch eine Lücke in der badischen Fußballhistorie zu schliessen - diesem Ansinnen soll das Buch Rechnung tragen.

 

Leider läßt sich ein Projekt dieser Größenordnung nicht minutiös planen. Von der Recherche bis zur Veröffentlichung ist es ein langer Weg, der mit etlichen Unwägbarkeiten gepflastert ist. Wer hätte gedacht, dass etwa die Wechsel (Auswechslungen), die zu Beginn der Saison 1968/69 gestattet waren, nicht immer vermerkt waren ? Es war, wenn man so möchte, für die Berichterstatter ein Gewöhnungsprozess, auch die Wechsel konsequent festzuhalten. So mußte, neben der Fachpresse, auch die Tages- und im Einzelfall auch die Ortspresse eingesehen werden, um möglichst alle Wechsel in die statistische Darstellung einzubeziehen.

 

Inhalt:

Zunächst werden alle 28 Spielzeiten in einem Überblick  ( inkl. Abschlußtabellen der 1. und 2. Mannschaften ) vorgestellt. Danach werden alle 53 Vereine, die am Spielbetrieb der 1. Amateurliga teilnahmen, in einem mehrseitigen Artikel porträtiert. Und zum Schluß werden jene 20 Vereine, die an den Aufstiegsrunden zur 1. Amateurliga teilnahmen, den Aufstieg aber, trotz z.T. mehrmaliger Teilnahme, nie realisieren konnten, ebenfalls mit einem Kurzartikel gewürdigt.

Bei den 53 Vereinen handelt es sich um:

SV Germania Adelsheim; FC Victoria Bammental; FC Viktoria Berghausen; 1. FC 08 Birkenfeld; VfB Bretten; FC Germania Brötzingen; FV Daxlanden; FC Dossenheim; ASV Durlach; FC Alemannia Eggenstein; ASV Eppelheim; VfB Eppingen; 1. FC Eutingen; ASV Feudenheim; Spfr. Forchheim; FC Germania Forst; FC Germania Friedrichsfeld; FC Germania Friedrichstal; DSC Heidelberg; FV 08 Hockenheim; SpVgg Ilvesheim; SC Käfertal; Karlsruher FV; Karlsruher SC Amateure (bis Okt. 1952 FC Phönix Karlsruhe); SG Kirchheim; FC Olympia Kirrlach; VfB Knielingen; FV 03 Ladenburg; VfB Leimen; FC Phönix Mannheim; VfR Mannheim; SV Waldhof Mannheim; SC Germania Mönchzell; FV Mosbach; VfL Neckarau; SpVgg Neckarelz; SV Neckargerach; FC Neureut 08; 1. FC Pforzheim; TV 34/GU Pforzheim; VfR Pforzheim; TSG Plankstadt; TSG Rohrbach; FG 04 Rüppurr; SV Sandhausen; SpVgg 03 Sandhofen; SV 98 Schwetzingen; FC Germania Untergrombach; SptVgg Amicitia Viernheim; FC Kickers Walldürn; FVgg Weingarten; FV 09 Weinheim; SC Viktoria Wertheim.    

 

Bei den 20 Vereinen, die - z.T. mehrmals - vergeblich um den Aufstieg spielten, handelt es sich um:

SV Blankenloch / VfB Bruchsal / TSV Buchen / Spvgg Durlach-Aue / VfB Eberbach / ASV Hagsfeld / FG Union Heidelberg / FC Germania Karlsdorf / ESG Frankonia Karlsruhe / SptVgg 06 Ketsch / VfR Kronau / FV Lauda / FC Freya Limbach / VfR Mannheim Amateure / TSV Mudau / SV Osterburken / SC Eintracht Plankstadt / SV Sinsheim / SV Wertheim / VfB Wiesloch

Einige Impressionen ...

Tor oder doch kein Tor ? Szene aus der Begegnung Karlsruher SC Amateure - Karlsruher FV am 1. Februar 1970       ( Endstand 0-2 )

Reminiszenz an die frühere Spielstätte des Karlsruher FV an der Hertzstraße. Die Begegnung Karlsruher FV - FC Germania Forst endete 2-2 ( 8. Februar 1970 ).

Das war knapp ! Szene aus der Begegnung 1. FC 08 Neureut - Sportvereinigung Amicitia Viernheim ( 10. Januar 1971 / Endstand 1-1 )

 

VfB Knielingen - Karlsruher FV ( 21. März 1971 ): Karlsruhes Torhüter Dröse faustet den Ball zurück ins Spielfeld; Knielingens Stürmer Ahlers bleibt nur zweiter Sieger. Der VfB Knielingen gewinnt durch Treffer von Röhrig, Helm und Knoblauch mit 3-2. Der Siegtreffer zum 3-2 fällt in der letzten Spielminute.

 

Anfragen betr. Förderung

An dieser Stelle veröffentlichen wir in loser Folge sämtliche Förderanfragen zu unserem Projekt und die Antworten, die uns erreichen.

 

1.)

Von der Heinrich-Vetter-Stiftung mit Sitz in Ilvesheim bei Mannheim, die sich angeblich für Projekte stark macht, die einen unmittelbaren Bezug zu Ilvesheim und Mannheim besitzen ( zum besseren Verständnis: unser Projekt befasst sich schwerpunktmässig mit dem Fussball in Nordbaden / Mannheim / Ilvesheim ) erhielten wir am 31. Oktober 2019 folgendes Schreiben per E-Mail (!):

 

Sehr geehrter Herr Ebner,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Unterstützung des Buchprojektes.

Leider erhalten wir, wie Sie sich gewiss gut vorstellen können, zahllose, vielfältige Bitten, die im Grunde nahezu alle förderungswürdig sind. Wir können jedoch nicht sämtliche Wünsche und Anfragen erfüllen, müssen leider immer wieder Anträge ablehnen, da unser Etat nun einmal leider begrenzt ist. Wir bedauern außerordentlich, dass wir noch nicht einmal alle Anliegen aus dem caritativen Bereich hinlänglich bedienen können, was uns besonders schwer fällt. Daher können wir Ihnen leider keine Spende Zusage geben. Wir hoffen, dass Sie die verdiente Förderung von anderer Seite erfahren und wünschen Ihnen viel Erfolg

Mit freundlichen Grüssen

Antje Geiter

 

2. )

Eine Förderanfrage an die Dietmar-Hopp-Stiftung wurde ebenfalls negativ beschieden mit der Begründung, es handele sich vorliegend um ein privates Projekt. Das heißt also, daß ein privates Projekt niemals gemeinnützig sein kann ?! Jedenfalls schade, dass Projekte dieser Art keine Förderung erfahren.