I. Die Jubiläen im Überblick

150

TSG Planig

TSV Wackernheim

TG Westhofen

 

125

VfL Langenlonsheim

TuS Worms-Weinsheim

 

100

SV Bretzenheim

SV Gossersweiler-Stein

TSV Langenlonsheim-Laubenheim

FC Viktoria Merxheim

SV Miesau

SV Morlautern

FV Pfortz-Maximiliansau

SV Reichenbach

SV Steinwenden

FV Weilerbach

TuS Winzenheim

SV Wittlich

 

50

SV Battweiler

SC Hahnheim

TuS Katzenbach ( Verein existiert z. Zt. nur noch auf dem Papier )

TuS Wattweiler

 

II. Einzelkritik ausgewählter Festschriften

100 Jahre SV Bretzenheim

Seiten: 102

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 7

 

Die Festschrift des SV Bretzenheim hat fast nichts Positives zu bieten. Sowohl umfänglich als auch inhaltlich leidet das Ganze an derart gravierenden Mängeln, daß wir bestenfalls die Bewertungskategorie 7 in Ansatz bringen können. Zum 100-jährigen Jubiläum muß da schon mehr kommen als das, was uns der SV Bretzenheim da vorsetzt.

In Punkto Umfang wird das Ganze arg komprimiert dargeboten, Zeitsprünge inklusive. Und inhaltlich ist´s zum Teil eine Katastrophe. So wird etwa behauptet, die 1. Mannschaft habe 1930 die A-Klassenmeisterschaft errungen und sei in die Kreisliga aufgestiegen. Wir zitieren: "Dort spielte man drei Jahre in der Spitze mit. Im vierten Jahr schaffte man dann den Sprung in die Bezirksklasse" ( Seite 43 ). Das ist in mehrfacher Hinsicht falsch. Die Meisterschaft wurde in der Saison 1928/29 errungen, und zwar als FSV 1917 Bretzenheim ( diese Vereinsbezeichnung sucht man natürlich vergebens ). Dem Aufstieg in die Kreisliga des Kreises ( die Bezeichnung soll an dieser Stelle nicht näher interessieren ) folgte der sofortige Abstieg in die A-Klasse des Gaues ( die Bezeichnung ist hier ebenfalls irrelevant ), wo man auf Anhieb den Wiederaufstieg schaffte und auch sofort wieder abstieg. Von wegen "spielte man drei Jahre an der Spitze mit" ... heute würde man "Fahrstuhlmannschaft" dazu sagen. Und der behauptete "Sprung in die Bezirksklasse" ist auch nur ein Märchen. Vieles, was da behauptet wird, wird vollkommen zusammenhanglos heruntergebetet ! Ein weiteres Manko ist, daß man zahlreiche Mannschaftsbilder der letzten Jahre nicht mit Vor- und Zunamen untertitelt hat. Außerdem sind uns diese zum Teil zu klein geraten. Fazit: Chance vertan, leider ! Wie bei so vielen anderen Vereinen auch.

 

100 Jahre SV Gossersweiler Stein

Seiten: 128 ( selbst durchgezählt, da nicht angegeben )

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 6

 

Der Verein, im Dezember 1970 aus der Fusion zwischen dem TuS Gossersweiler und dem SV Stein 1957 e. V. entstanden, präsentiert seine Vereinsgeschichte auf 128 Seiten, davon entfällt ein Drittel auf Werbung. Der Rest ist ziemlich durchwachsen und nicht immer mit dem wünschenswerten "Tiefgang", Vieles ist nur "angerissen." Da hätte man wesentlich mehr draus machen können, oft werden die einzelnen Spielzeiten  nur mit wenigen Sätzen abgehandelt. Eine Übersicht/Grafik etwa, anhand derer man den sportlichen Werdegang des Vereins bzw. die Zugehörigkeit zu den einzelnen Spielklassen auf Anhieb hätte erkennen können, fehlt. Auf die Idee, den Text mit Zeitungsausschnitten zu versehen, ist man wenigstens gekommen, auch die Jugendarbeit, der Damenfußball, der offiziell nicht mehr so heißt, sowie die AH des Vereins werden in eigenen Kapiteln vorgestellt. Nicht immer sind die Mannschaftsfotos mit Vor- und Zunamen versehen, Hauptsache man kennt sich, und was morgen sein wird, interessiert sowieso kein Mensch (mehr). Interessant, daß die Dietmar-Hopp-Stiftung auch schon bis nach Gossersweiler-Stein vorgedrungen ist und dem Verein ihren Segen durch Übergabe einer "Schatzkiste" erteilt hat. Der Inhalt: 20 Spiel- und 10 Trainingsbälle, zwei Trainingstore, Hütchen und Stangen fürs Training, ein Sanitätskoffer sowie komplette Trikotsets für Sommer und Winter für die Altersklassen C- und D-Juniorinnen. Hoffen wir mal, daß der "Mädchen- und Frauenfußball" ( Aha ! ) weiter Bestandteil des sportlichen Angebots bleibt und die Erderwärmung nicht weiter fortschreitet, damit uns der Winter künftig erhalten bleibt.

 

100 Jahre SV Miesau

Seiten: 94

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 7

 

Vereinsgeschichte im Telegrammstil. Das präsentiert uns die Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des SV Miesau. Ob man daran Gefallen finden kann unterliegt natürlich - wie so Vieles andere mehr -  der subjektiven Betrachtungsweise. Eines sollte man jedoch wissen: Telegrammstil bedeutet immer Oberflächlichkeit, und Oberflächlichkeit geht meistens "auf Kosten" der Genauigkeit. So ist das auch im vorliegenden Fall. Beginnen wir chronologisch. Ein genaues Gründungsdatum des Turnvereins ist nicht angegeben. Darüber könnte man noch hinwegsehen. Was den Leser überfordert ist, daß er die nachfolgenden Angaben nicht ohne Weiteres in den historischen Kontext einordnen kann, zumal einige Abkürzungen im Raum stehen ( DT, ATSB ), die nicht näher erläutert werden ( Seite 9 ). Ohne nähere Erläuterung erfährt man, daß es eine Spielvereinigung Rot-Sport Hütschenhausen/ Miesau gegeben hat ( Seiten 9 und 30 ). Daß diese dem damals eigenständigen kommunistischen Sportverband angehörte, der sich 1928 gegründet hatte, bleibt im Unklaren. Überhaupt erfährt man nichts über den damals mit harten Bandagen ausgetragenen "Richtungsstreit", der politischer Natur war und untrennbar mit der Zugehörigkeit der Vereine zu den einzelnen Sportverbänden verknüpft war.

Bei den Fußballern dasselbe Bild. Die Gründung, so heißt es, sei 1920 erfolgt. Wann genau: Fehlanzeige. Wir lösen auf: es war im April. Weiter wird behauptet, man sei 1921 in die B-Klasse aufgestiegen, und ein Jahr später, 1922, sei der Aufstieg in die A-Klasse erfolgt. Dies ist unzutreffend. Der FV Miesau spielte 1921/22 in der C-Klasse des Gaues Westpfalz ( Bezirk 2 ) und belegte nach Abschluß der Runde den letzten Tabellenplatz. Da es keine D-Klasse gab, in die man ansonsten abgestiegen wäre, gehörte man auch in der Saison 1922/23 der C-Klasse an. Immerhin gelang Platz 2 ( von vier Vereinen ). Auch die weiteren Angaben sind zum Teil unzutreffend.

Fazit: Die Vereinsgeschichte wird im Schweinsgalopp heruntergebetet, Lücken bzw. Zeitsprünge und gravierende Mängel inklusive. Für eine Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum viel zu wenig. Wahrscheinlich von einer früheren Festschrift Vieles einfach "abgekupfert". Warum man die aktuellen Jugendmannschaftsbilder der D-, C-, B- und A-Junioren ohne Namensuntertitelung versehen hat ( Seiten 54 und 55 ), bleibt ein Rätsel, zumal es bei den übrigen Juniorenteams nicht der Fall war ( Seiten 52 und 53 ). Wir stufen die Festschrift in die Kategorie 7 ein.

 

100 Jahre SV Morlautern

Seiten: 44

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 8

 

Mit dem Ort Morlautern assoziiert der Fußballkenner automatisch den Namen "Werner Kohlmeyer". Richtig ! Zum Gedenken an den zweimaligen deutschen Meister und 22-maligen Nationalspieler findet in Morlautern jedes Jahr ein Gedächtnisturnier statt. Wenig begeistern kann uns die 44-seitige Festschrift, die zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins erschienen ist. Diese "komprimiert" die Vereinsgeschichte auf nur wenige Seiten, ohne daß man hinterher viel schlauer ist als zuvor. Über die Jahre im Gau Westpfalz bzw. - nach dessen Teilung in die Gaue Lauter und Glan - erfährt man gar nichts und das Wenige, was darüber geschrieben steht, ist teilweise falsch dazu.  Daß der Verein "in der Spielsaison 1925/26" die Meisterschaft in der A-Klasse gewann ( Seite 39 ), ist unzutreffend, denn das war in der Saison 1924/25. Richtig ist, daß der Aufstieg gegen Münchweiler und Limbach nicht geschafft wurde. Ferner ist die Rede von einer Konkurrenz durch Gründung "freier Vereine" im Ort und daß diese im Jahr 1933 aufgelöst wurden ( Seite 41 ). Freie Vereine ? Da braucht es dann schon sehr viel Hintergrundwissen, um diese Aussage richtig deuten zu können.

Unzutreffend ist, ferner, daß man bis 1939 in der A-Klasse gespielt habe. Diese gab es nämlich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, ganz davon abgesehen, daß auch dies nur die halbe Wahrheit ist: aus der A-Klasse wurde nämlich ab 1933 die Kreisklasse 1. Bei der Neueinteilung der Spielklassen im Jahr 1933 wurde man zunächst der Kreisklasse 2 ( also der alten B-Klasse ) des Kreises Westpfalz zugeteilt, errang in der Saison 1934/35 die Gruppenmeisterschaft und stieg in die Kreisklasse 1 auf. Von all dem erfahren wir nichts. Auch die Schilderung der Historie nach 1945 ist derart katastrophal, daß wir das Ganze - inhaltlich und umfänglich betrachtet - als unbrauchbar einstufen.

 

100 Jahre FV Pfortz-Maximiliansau

Seiten: 110

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 7

 

Es ist schon beschämend, wenn man eine Festschrift in Händen hält, in der man suchen muß, bis man auf Angaben zur Vereinsgeschichte stößt. In diesem Fall reibt man sich verwundert die Augen, denn was man dann zu lesen bekommt ist unzutreffend dazu. So heißt es etwa: "Der Sportverein Maximiliansau wurde Mitglied des Fußballverbandes und spielte bis 1914 in der A-Klasse" ( Seite 21 ). Das stimmt so nicht. Erstens mal wäre zu klären, welchem Verband man damals beitrat, und zweitens, wann man in welcher Spielklasse mitgekickt hat. Wir lösen auf: Es handelt sich um den Verband Süddeutscher Fußballvereine, und die erste Saison des Vereins war die Saison 1913/14 in der C-Klasse, Gruppe II. Wer etwas über den weiteren sportlichen Werdegang des SV Maximiliansau bzw. des FC Viktoria Pfortz erfahren will, wird bitter enttäuscht: es findet sich nichts Brauchbares. Kein Wort über die sportliche Entwicklung in den 20-er, 30-er- 40-er usw. Jahren. Nur Bilder folgen noch, wobei die aktuellen Mannschaftsfotos glücklicherweise alle mit Vor- und Zunamen untertitelt sind. Das Ganze ist derart hundsgrottenschlecht, daß wir die Festschrift nur mit Wohlwollen in die Bewertungskategorie 7 einstufen.

 

150 Jahre TSG Planig

Seiten: 130

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 8

 

Die TSG Planig - Planig ist ein Stadtteil von Bad Kreuznach - präsentiert zum 150-jährigen Jubiläum eine Festschrift, von der wir sagen: schade um´s Papier ! Es braucht nicht viel, um festzustellen, daß das Ganze ein Rohrkrepierer geworden ist. Wer nämlich erst auf Seite 43 damit beginnt, die Vereinshistorie zu schildern, muß sich fragen lassen, was auf den 42 Seiten davor so wichtig war, um einen solchen Umfang - immerhin ein Drittel - für andere Zwecke zu "verbraten". Wir lösen auf: es handelt sich um Grußworte. Insgesamt 12 an der Zahl. Okay, es handelt sich um einen Mehrspartenverein, da dürfen es schon ein paar Grußworte mehr sein als "normal". Wenn man dann aber seine komplette 150-jährige Vereinshistorie auf ganzen 10 Seiten abhandelt, zuzüglich einige wenige Seiten, in denen die anderen Abteilungen ( Aerobic, Tischtennis, Damengmnastik usw. ) zu Wort kommen, dann fragen wir uns, welches Konzept dem Ganzen zugrunde lag. Wahrscheinlich keines. Zumindest kein Gescheites.

Wenn man sich dann vorsichtig den Ausführungen über den sportlichen Werdegang des 1907 entstandenen SV Hassia 07 Planig nähert, dann stellt man fest, daß der Verfasser mit der Materie auf Kriegsfuß steht. Das Ganze ist dermaßen oberflächlich, daß man damit nichts, aber auch gar nichts, anfangen kann. Beispiel für den Zeitraum 1919 bis 1929 ( dem Jahr der Auflösung ):

Der Verein erreichte einen großen Aufschwung, und unter seinem langjährigen Vorsitzenden Christian Delzeit kam er zu beachtlichen Erfolgen und gelangte bei der Bevölkerung zu großem Ansehen.

Hust ! Und nochmal Hust !

Das Ganze geht dann im selben Stil weiter.

Leute ! Bei einem Verein, der 150 Jahre wird, muß mehr kommen als nur das ! Da geht man mal - rechtzeitig - in die Archive und beginnt zu kramen. Dann wird man feststellen, daß es dort eine Menge nützliche Informationen gibt, die man entsprechend verwerten kann.

 

100 Jahre SV Steinwenden

Seiten: 100

Format: 23 x 16 cm

Bewertung: Kat. 7

 

Vereinsgeschichte im Telegrammstil, zum Teil miserable Bildqualität bei relativ aktuellen Aufnahmen und fehlende Namensuntertitelung aller Mannschaftsbilder - für was oder wen, bitteschön, hat man denn die Festschrift überhaupt gemacht ? Wahrscheinlich für Analphabeten, denn das Ganze ist zu 90 % ein Bilderbuch und ein schlechtes noch dazu.

Was die Ausführungen zu den Meisterschaften bzw. Aufstiegen vor 1945 betrifft, so ist nahezu alles verkehrt. Das liegt daran, daß man Jahreszahlen verwechselt oder Behauptungen aufstellt, die völlig aus der Luft gegriffen sind, z.B. die Behauptung,  man habe im Spieljahr 1926/27 durch die C-Klassen-Meisterschaft den Aufstieg in die B-Klasse geschafft. Und das wiederum hängt mit dem kurzzeitigen Austritt aus dem süddeutschen Fußballverband und dem Übertritt zum ATSB zusammen. Wir klären - in aller Kürze - auf.

Der Verein wurde, nach seinem erfolgten Beitritt zum SFV, der C-Klasse des Gaues Westpfalz zugeteilt. In der Saison 1921/22 wurde man Meister des Bezirks 2 und stieg in die B-Klasse auf. Dort verblieb man bis 1924, wechselte dann zum ATSB, kehrte 1926 zum SFV zurück und wurde in die B-Klasse des Gaues Glan eingestuft, der mittlerweile neu entstanden war; eine C-Klasse gab es in diesem Gau nicht. In der Saison 1928/29 wurde man Bezirksmeister in der B-Klasse aber kein Gaumeister, stieg dennoch - zusammen mit Rodenbach, dem Gaumeister - in die A-Klasse auf und verblieb bis 1933 in dieser Spielklasse, bevor dann mit Beginn der Saison 1933/34 die Spielklassen neu bezeichnet wurden mit der Folge, daß der Verein der Kreisklasse 2 des Kreises Westpfalz zugeteilt wurde.

Fazit: Das Ganze taugt nicht viel, zum Nachschlagen sowieso nicht. Womit man - leider - ganz auf der Wellenlänge der meisten anderen Vereine liegt.

 

150 Jahre TSV Wackernheim

Seiten: 82

Format: DIN A 5

Bewertung: Kat. 7

 

Der TSV Wackernheim, entstanden im Jahre 1973  aus einer Fusion zwischen dem 1862 gegründeten Turnverein und dem Verein für Ballspiele 1958, kann mit seiner Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum nicht unbedingt glänzen. Und zwar deshalb, weil alles doch sehr gedrängt beschrieben wird und sich das Ganze ohne Sinn für´s Feine darstellt. Die Machart ist einfach: Zu jedem Jahr werden ein paar Sätze geschrieben - da hätte man doch besser die Historie nach Abteilungen getrennt präsentiert, was sich für einen Mehrspartenverein grundsätzlich empfiehlt. So kommt jede Abteilung - wenn man so will - viel zu kurz. Und natürlich Vieles mehr, worauf man näher hätte eingehen müssen: die Vorjubiläen und die Festlichkeiten hierzu, die sportlichen Erfolge/Meisterschaften der einzelnen Abteilungen inkl. Bilder, die man in der ganzen Festschrift fast mit der Lupe suchen muß. Historisches Bildmaterial - damit scheint man in Wackernheim auf dem Kriegsfuß zu stehen. Und auch die Darstellung der Aktualität stellt sich alles andere als überzeugend dar. In der Heftmitte findet sich lediglich ein Bild ohne Beschreibung, auf dem geschätzte 170 Personen abgebildet sind. Das Ganze ist viel zu viel Mischmasch ohne gescheite Grundstruktur, weshalb wir diese Festschrift in die Bewertungskategorie 7 einstufen.

 

100 Jahre SV Wittlich

Seiten: 298

Format: DIN A 4

Bewertung: Kat. 3

 

Alphabetisch ziemlich weit hinten, bewertungsmäßig jedoch auf den vorderen Plätzen - dies als Fazit, bevor wir in die Einzelheiten einsteigen. Bei der Entscheidung, welche Bewertungskategorie in diesem Fall die "passende" ist, mußten wir zwar abwägen, doch letztlich hat es zu einem, wenn auch knappen, "überzeugend" gereicht. Überzeugend deshalb, da man gewillt war, die sportliche Entwicklung des Vereins von den Anfängen bis in die Gegenwart systematisch nachvollziehbar aufzuzeigen. Es erfolgte eine klare Abgrenzung nach Spielzeiten, wobei man regelmäßig Ausschnitte aus der Tagespresse sowie Tabellen eingefügt hat. Kleinigkeiten sind´s, die uns nicht gefallen haben, die zum Teil auf Nachlässigkeit, zum andern Teil darauf beruhen, daß man mit der Historie des Fußballs nicht ganz genau vertraut ist. Denn sonst hätte man nicht eine "D-Klasse" ins Spiel gebracht, die es nie gegeben hat ( Seite 219 ). Mitunter bleibt die Detailgenauigkeit und das Grundverständnis auf der Strecke. Der besseren Übersicht halber die Kritikpunkte im Telegrammstil:  

- Laut Statuten ( Seite 27 ) war die Schreibweise des Vereins "Fussball-Klub". In den Ausführungen ist aber immer von "Fußballclub" die Rede. Das darf nicht passieren.

- Das Verständnis um die Zusammenhänge zwischen der Fußballabteilung des Turnvereins und dem SV Wittlich wurde zwar im Ergebnis richtig gesehen, aber sehr umständlich hergeleitet ( Seiten 36, 51 ). Hier hätte das Stichwort "reinliche Scheidung" kommen müssen. Darunter versteht man die Trennung der Fußballabteilungen von den Turnvereinen zu Beginn der 20-er Jahre, die auf eine Vereinbarung zwischen DFB und DT zurückzuführen sind.

- Bilder und Tabellen, die man in den Text eingeklinkt hat, sind mit einer fortlaufenden Nummerierung versehen. Ärgerlich - vor allem für Statistiker - ist aber, daß die fortlaufende Nummerierung zum Teil die Zahlen in den Tabellen überdeckt.

- Die Recherche hat - so wie es aussieht - nur mittels Tagespresse stattgefunden. Hier hätte man anhand der Fachpresse wesentlich mehr "Honig saugen" können.

- Bei der Tabelle, welche man zur Saison 1985/86 veröffentlicht hat, zeigt sich eine Irritation. So heißt es: "Die Abschlußtabelle gibt uns einige Rätsel auf, da es einige Mannschaften auf 31 Spiele brachten, was bei 16 Mannschaften eigentlich nicht sein kann." Letzteres stimmt natürlich. Die Lösung ist jedoch ganz einfach. Irgendein Verein hat seine Mannschaft nach Beginn der Verbandsrunde zurückgezogen, und die in der Tagespresse veröffentlichte Tabelle hat diesen Umstand (noch) nicht berücksichtigt.

- Nicht nachvollziehbar ist, warum man für die Mannschaftsfotos ein eigenes Kapitel geschaffen hat ( Seiten 219 ff. ). Es wäre besser gewesen, diese in die jeweiligen Saisonkapitel einzuarbeiten.

- Das Kapitel zum "Damenfußball" ist erfreulich. Es hätte aber besser herausgearbeitet werden müssen, daß es heute die Bezeichnung "Damenfußball" im offiziellen Sprachgebrauch des DFB nicht mehr gibt. Heute heißt das "Frauenfußball" bzw. "Mädchenfußball".

- Die Jugendabteilung wurde - was die Aktualität betrifft - arg abgewürgt. Wo sind die ganzen Mannschaftsbilder geblieben ??

Letzteres hätte uns beinahe bewogen, die Festschrift in die Bewertungskategorie 4 einzustufen, worauf wir - der systematisch überzeugenden Gesamtdarstellung wegen - dann doch verzichtet haben.

 

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